Kiefergelenksproblematik / Schienentherapie
In unserer Gesellschaft führt der immer stressiger werdende Alltag und seine zusätzlichen Herausforderungen oft unbewusst zum Zusammenpressen oder Knirschen der Zähne. In den meisten Fällen wird besonders nachts im Schlaf mit den Zähnen bzw. den Kaumuskeln/Kiefergelenken gearbeitet. Dadurch können sich verschiedene Krankheitsbilder ergeben:
- Verspannungen und Schmerzen im Bereich der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur sowie daraus resultierende Kopfschmerzen, bis hin zu einem „Knacken“ in den Gelenken bei Mundöffnung. In schwereren Fällen können sich die Verspannungen von den Kaumuskeln, über die Nackenmuskulatur sogar bis hin zum Schulter- und oberen Rückenbereich ziehen.
- Schmerzempfindliche Zähne vor allem beim Essen/Trinken kalter und/oder heißer Speißen/Getränke durch Verlust des schützenden Zahnschmelzes und Zahnfleischrückgang
- Funktionelle Probleme, Bissverschiebungen bzw. -absenkungen durch Abknirschen von führenden Zahnhöckern
Die craniomandibuläre Dysfunktion dient als Überbegriff für diese zahlreichen Fehlregulationen und Störungen der am Kaumechanismus beteiligten Strukturen, dazu zählen eben neben den Kaumuskeln auch ein korrekter Biss – die sogenannte Okklusion – sowie die Kiefergelenke. Für eine reibungslose Funktion des Kauapparats ist ein einwandfreies Zusammenspiel dieser Strukturen von größter Bedeutung. Auch schon kleinste Störkontakte von Füllungen oder unzureichend angepasstem Zahnersatz sowie Fehlstellungen einzelner Zähne können dieses eingespielte System aus dem Gleichgewicht bringen.
Um Sie von derartigen Beschwerden befreien zu können, bieten wir Ihnen zahlreiche Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten in unserer Praxis.
Funktionsanalyse
Zentrale Rolle spielt dabei die klinische Funktionsanalyse mit der ein exakter Befund der Kaumuskeln und Kiefergelenke erhoben werden kann. Dies wiederum ist grundlegend wichtig, um Ihre Beschwerden korrekt analysieren und letztlich behandeln zu können.
Bedeutsam ist hierbei vor allem die sogenannte Gesichtsbogenübertragung. Der Gesichtsbogen dient der Lagebestimmung des Oberkiefers im Verhältnis zur Schädelbasis und zu den Kiefergelenken. Mit diesen Informationen können wir im weiteren Verlauf der Therapie Ihre Beschwerden exakt behandeln.
Schienentherapie
Wenn die zahnärztliche Funktionsdiagnostik Hinweise auf eine vorliegende CMD ergibt, kann eine Schienentherapie erfolgreich sein. Eine solche Schiene wird nach Ihren individuellen Parametern angefertigt und nach Ihrem Belieben auf die oberen oder unteren Zahnreihen aufgesetzt. Das Ziel der Schienentherapie ist die Harmonisierung des Bisses mit gleichmäßigen Kontakten und damit gleichmäßiger Belastung aller Zähne. Auch dient die Schiene zum Schutz der Zahnhartsubstanz vor sogenannten Abrasionen/Schlifffacetten, wie sie bei Zähneknirschen und -pressen auftreten. Außerdem lockert und entspannt eine solche Schiene die Kaumuskulatur und kann so Kiefergelenksbeschwerden, sowie Kopf- und Nackenschmerzen lindern und beseitigen.
Auch bei der Gestaltung von neuem, umfangreichen Zahnersatz stellt die Funktionsanalyse ein unverzichtbares Verfahren dar, um Fehlfunktionen im Kiefer zu vermeiden. Mit dieser Analyse können wir Ihnen einen Zahnersatz anfertigen, der optimal auf Ihre individuellen anatomischen Verhältnisse angepasst ist.